Brücken und Grenzen

Unsere Technologie kann natürlich wie gewohnt im Unterricht eingesetzt werden. Aber gerade der Einsatz im außerschulischen Bereich ist durchaus interessant. In diesem Artikel möchte ich einige Überlegungen anstellen und konkrete Beispiele anführen. 

Ein Satz im Unterricht

Die Technologie ist VR-fähig und kann wie gewohnt im Unterricht eingesetzt werden. Animierte 3D-Objekte werden importiert und können von den Schülern mit VR-Geräten oder auf dem Desktop betrachtet und besprochen werden. Drehtüren oder Fahrstühle werden wahlweise hinzugefügt. Um zwischen Gruppen- und Einzelgesprächen zu wechseln, eignen sich mehrere Voicechats. Sie können beliebig erstellt und platziert werden und nach Bedarf eingesetzt werden. So können verschiedene Perspektiven zunächst besprochen und dann zusammengefasst werden. Die Gestaltung der Interaktivität ist beliebig.

Der ständige Einsatz der Technologie im Unterricht ist möglicherweise eher ablenkend als effektiv. Es stellt sich also die Frage, welche Möglichkeiten unsere Technologie der Schule noch bietet.

Bildung und Integration

Die Möglichkeit, unbegrenzt viele virtuelle Räume frei, interaktiv und zweckorientiert zu gestalten und mit Partnerschulen zu teilen und weiterzuentwickeln, gibt der einzelnen Schule und dem Schulsystem die Möglichkeit zur Integration in gesellschaftlichen Strukturen und Tendenzen und hilft dabei, Veränderungen zu bewirken, die sich sowohl außerhalb als auch innerhalb des Metaverse manifestieren sowie in ihrer Beziehung zueinander.

Ist es eigentlich möglich, durch die Tür einer virtuellen Cafeteria in München zu gehen und plötzlich in der Cafeteria in Hamburg zu stehen?

Indem neue Möglichkeiten zur sozialen Interaktion geboten werden, kann das Gesellschaftsbild einzelner Personen und sozialer Gruppen geformt werden. Das fördert die Akzeptanz von Vielfalt und alternativen Lebensstilen. Durch die Integration der Schule in die gesellschaftlichen Strukturen entstehen neue Kräfte, die sich auf den Lebensstil einzelner Nutzer auswirken können. Es bilden sich neue Gemeinschaften mit gemeinsamen Interessen und Zielen, was das Zugehörigkeitsgefühl einzelner Nutzer stärkt und zur Ausbildung neuer kultureller Strömungen beitragen kann. Das Angebot der Schule setzt dabei auf Kooperation und kollaborative Kreativität. Langfristig kann das dazu beitragen, strukturelle Missverständnisse innerhalb der Gesellschaft zu überwinden. Kulturelle oder soziale Hintergründe sind keine Barriere. Die Begegnung verschiedener Gruppen in einem neutralen und kooperativen Umfeld trägt zum Abbau von Vorteilen und gegenseitigem Verständnis bei und stärkt den sozialen Zusammenhalt. Spielerische Elemente sorgen für den gemeinsam erlebten Erfolg in der virtuellen Welt.

Bei der Entwicklung unserer Technologie steht der Spieler im Mittelpunkt und nicht das Spiel. Für die Konzeption eines erfolgreichen Metaverses sind folgende Leitfragen entscheidend: Warum sollten Menschen vier bis acht Stunden im Metaverse verbringen? Wie kann das Metaverse zur Verbesserung der Beziehungen innerhalb der Gesellschaft und zwischen den Menschen beitragen?

Hier sind einige Beispiele dafür:

  • Virtuelle Kantine: Die örtliche Schulkantine kann ein Angebot in der virtuellen Welt schaffen und einen neutralen Treffpunkt für Lehrkräfte und Eltern darstellen. Ein virtuelles TV-Gerät (Faust, Mephisto) kann ebenso inhaltlich dargestellt werden wie der wöchentliche Speiseplan oder Infotafeln über anstehende Schulveranstaltungen. Eltern aus verschiedenen Klassenstufen treffen sich virtuell und knüpfen neue Freundschaften. An einem neutralen Ort können sich die einzelnen Gruppen jederzeit kurz und spontan treffen und sich austauschen.
  • Befreundete Sportvereine: Sportvereine haben die Möglichkeit, sich mit Inhalten über Sport und gesunde Ernährung in das Schulleben zu integrieren, neue Mitglieder anzuwerben und Angebote und Veranstaltungen vorzustellen. Eine Win-Win-Situation.
  • Freiwillige Feuerwehr: Jugendfeuerwehren oder freiwillige Feuerwehren können eine virtuelle Wache anbieten, um Präventionsmaßnahmen zu vermitteln, Ihre öffentliche Wahrnehmung zu stärken, das Image des Berufsstandes zu verbessern und ehrenamtliches Engagement zu fördern.
  • Treffpunkte für die Freizeit: Die Schule bietet den Jugendlichen virtuelle Treffpunkte für den Nachmittag (Skaterhalle, Sportplatz) an, um ihre Freizeit zu gestalten. Jugendliche haben auf diese Weise eine neue Gelegenheit, sich über herkömmliche soziale Netzwerke hinaus zu treffen, zu telefonieren, Inhalte auszutauschen, Filme anzusehen und regelmäßig mit ihrer eigenen Klasse in Verbindung zu treten. Videospiele sind bei Teenagern sehr beliebt, was dazu führt, dass schädliche soziale Netzwerke wie TikTok oder Instagram weniger verwendet werden und ihre Bedeutung vernachlässigt wird. Bei diesen virtuellen Treffpunkten ist es möglich, Lerninhalte oder schulische Angebote einzubinden.
  • Eigene virtuelle Räume: Die Schule hat die Möglichkeit, den Eltern gegen Bezahlung die Möglichkeit zu geben, einen eigenen virtuellen Raum für das Kind zu mieten. Auf diese Weise haben Kinder und Jugendliche die Möglichkeit, ihre Kreativität auszudrücken und gleichzeitig ein mit der Schule verbundenes soziales Profil zu pflegen, das dem in anderen sozialen Netzwerken entspricht und sogar mehr Möglichkeiten bietet. Wenn es darum geht, Interaktivität und Privatsphäre zu gestalten, können die Kinder Ihren virtuellen Raum nach Ihren Wünschen gestalten. Dies kann zu psychologischen Erkenntnissen führen, die Gleichbehandlung und die Eingliederung der Schüler unterstützen. An einem neutralen Ort kann eine kreative Auseinandersetzung mit Hobbys oder der eigenen Religion angeboten werden, die zu Gesprächen zwischen Schülern einlädt. Aufgrund des neutralen und spielerischen Umfelds der Schulkameraden kann dies dazu beitragen, Vorurteile abzubauen und das Interesse an neuen Themen zu fördern.
  • Lerninhalte erstellen: Unsere Technologie kann neben der eigentlichen Nutzung auch für das Erstellen von Lerninhalten genutzt werden. Beispielhaft sei ein Dialog zwischen einer Lehrkraft, zwei Schülern und einem KI-Avatar. Zielgerichtete Fragen und Verständnisfragen können den Dialog führen und ein KI-Avatar kann sachliche Antworten geben. Durch eine flexible Kameraführung lassen sich Dialoge zu einem bestimmten Thema aufzeichnen, unterhaltsam darstellen und für die Wiederverwendung benutzt werden.

Zusammenfassung:
Unsere Technologie kann weit über den Einsatz im Unterricht genutzt werden. Virtuelle Orte können interaktiv, flexibel und spannend gestaltet werden. So lassen sich reale Situationen nachbilden und mit spielerischen Elementen angereichert werden. Insbesondere die Privatsphäre der Schüler kann standardmäßig durch ein Passwort oder individuell durch die Gestaltung des virtuellen Raumes geschützt werden. Das Metaverse ist nicht nur eine Plattform zum Spielen oder Lernen, sondern ein Ort, den die Schule anbietet, um sich mit der Gesellschaft zu vernetzen und dadurch an Bedeutung in der Gesellschaft zu gewinnen und den Zusammenhalt zu fördern. Die Vernetzung mit der Gesellschaft führt schließlich zu einer exklusiven Bildungslandschaft. Schüler verbinden sich mehr mit ihrer Schule als mit schädlichen sozialen Netzwerken. 

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